4. Jugendzeltlager des LV Rheinland-Nassau
Vom 2.6. bis 5.6.95 traf sich die Jugend des LV Rheinland-Nassau
auf dem Gelände der Pfadfinder in Eitelborn/Westerwaldkreis, um ihr 4.
Zeltlager durchzuführen. LV-Jugendleiter
Jürgen Bartz konnte 64 Jugendliche
und Jugendleiter/innen begrüßen. Die geringe Teilnehmerzahl ist auf den
Umstand zurückzuführen, dass das Zeltlager nicht durch den KVJL des KV
Neuwied, Edgar Hammann durchgeführt werden konnte, da
Edgar Hammann aus persönlichen Gründen nicht zur
Verfügung stand. So war zunächst unklar, ob das Zeltlager überhaupt
durchgeführt werden konnte. Dank des Einsatzes des Vereinsjugendleiters des KZV
RN 34 Saffig, Andreas Peters, der kurzfristig mit dem LVJL einen geeigneten
Platz ausfindig machte, konnte das Jugendzeltlager, zwar nicht wie geplant,
jedoch zur Zufriedenheit der Beteiligten durchgeführt werden.
Es ist lobenswert, wenn sich Jugendleiter/innen an der Organisation und der
Durchführung eines Zeltlagers beteiligen, wie dieses die 2. LV-Jugendleiterin
Angelika Jakobs, die KV-Jugendleiterin des KV Trier-Saarburg, Ingrid Tonner, die
Vereins-JL des RN 2 Montabaur, Manuela Müller und einige andere es taten. Um so
bedauerlicher ist es, wenn dann die Jugendlichen aus sechs der zwölf
Kreisverbände unseres Landesverbandes fehlen. Der Besuch der Eltern am
"Tag der offenen Tür" ließ ebenfalls zu wünschen übrig. Im
Gegensatz zu den vorangegangenen Veranstaltungen der LV-Jugend war bei diesem
Zeltlager auch der Besuch der LV-Vorstandsmitglieder und der KV-Vorsitzenden,
die alle eingeladen waren, sehr dürftig. Man hatte, wie auch schon beim
Zeltlager in Trierweiler, für den Mittag einen Spießbraten und für den
Nachmittag Kaffee und Kuchen bereit gestellt, der an die Gäste ausgegeben
werden sollte. Hier merkt man m.E. das Fehlen der "starken ordnenden
Hand" unseres ehemaligen LV-Vorsitzenden Edgar
Hammann. Bis auf den Pfingstmontag spielte der Wettergott mit. Die
"alten Hasen" (es sind ja regelmäßig immer die gleichen Personen die
mitmachen, vorbereiten, planen und durchführen) hatten trotz der knappen
Vorbereitungszeit alles vorbildlich vorbereitet. Es wurde ausschließlich in
Zelten kampiert. Lediglich Toiletten, Wasch- und Duschräume befanden sich in
einer "festen Unterkunft". Die Verpflegung war wieder einmal vom
Feinsten. Wilfried Rünz, Vorsitzender des RN 34 Saffig, der auch schon beim
"Offenen KV-Jugendzeltlager" des KV Westerwald 1994 als
"Grillmeister" tätig war, besorgte mit Andreas Peters jeden Morgen
frische Brötchen, grillte Würstchen und Steaks und als einen ganz besonderen
Leckerbissen am Abreisetag einen "Aschebraten". Sogar die
unverzichtbaren "Pommes mit Ketchup" wurden von Angelika Jakobs,
Ingrid Tonner und Petra Peters zubereitet. Nachdem am Anreisetag die Zelte
aufgebaut waren, begann das große Holzsammeln für das abendliche Lagerfeuer.
Da das in einem Wald gelegene Gelände erst ab 1992 für derartige
Veranstaltungen genutzt wird, war ausreichend Lagerfeuerholz vorhanden. Am Abend
traf man sich traditionsgemäß zum gemütlichen Beisammensein, um sich kennen
zu lernen. Auch Pascal Jakobs, mittlerweile knapp neun Jahre alt, übernahm -
wie schon bei den vorangegangenen LV-Jugendzeltlager - das Amt eines
"Lagerfeuermeisters". Mit den Spielen, die während des Zeltlagers
ausgetragen wurden, hat man immer mehr Erfahrung. Der erste Wettbewerb der am
Samstag durchgeführt wurde, war die Lagerolympiade, die um einige Spiele
erweitert wurde und nun aus acht Disziplinen besteht. Nach Einbruch der
Dunkelheit wurde die Nachtwanderung durchgeführt. Auf den einzelnen Stationen,
die bei der Nachtwanderung angelaufen wurden, mussten Aufgaben gelöst werden.
Erstaunlich ist, dass der Großteil der Jugendlichen die Frage "wer der
Erste und Zweite LV-Vorsitzende unseres LV ist" beantworten konnten, obwohl
beide Vorstandsämter erst bei der JHV des LV am 21.5.95 in Trier neu besetzt
wurden. Schwieriger war da schon das Erraten verschiedener Tierschädel, die
eigens für Lehrzwecke hergestellt wurden. Gemein war die Frage, wie viel Monate
im Jahr achtundzwanzig Tage hätten. Die spontane Antwort - Ein Monat, nämlich
der Februar, war natürlich falsch - denn alle zwölf Monate haben
achtundzwanzig Tage. Nach der Nachtwanderung gab es Getränke und
"Fleischwurst aus der Faust". Der dritte Wettbewerb, die Fuchsjagd,
wurde am Sonntagmorgen durchgeführt. Beide Strecken waren um einige Kilometer
kürzer als bisher. Das Fußballturnier am Sonntagnachmittag wurde bei der
Ermittlung der Siegermannschaft nicht berücksichtigt. Als neuer Wettbewerb kam
eine Stadtrallye durch den herrlich gelegenen Westerwaldort Eitelborn hinzu.
Gerade diese Stadtrallye fand viel Anklang bei den Jugendlichen. Es gibt wohl
keinen der 700 Eitelborner Einwohner, die nicht wissen, dass die
Kaninchenzüchterjugend am Rande ihres Ortes ihr Zeltlager durchführte. Schon
am Pfingstmontagmorgen, vor dem Gang zur Kirche, wurde an ihren Türen
geklingelt um die kniffligen Fragen der Stadtrallye beantwortet zu bekommen. Wer
war vor der Jahrhundertwende im jetzigen Gemeindehaus untergebracht? Wann wurde
der Dorfbrunnen gebaut? Wie hieß der erste Eitelborner Bürger usw.? Beim
Ausmessen des Tores der Eitelborner Burgruine ohne Bandmaß, hatte
Kreisverbandsjugendleiter Willi Horn vom RN 74 Hahn das Glück, dass ein Bauer
mit seinem Fuhrwerk in der Nähe war. Mit den Seitenwänden, dessen Längen dem
Bauern bekannt waren, wurde die exakte Breite des Tores ermittelt. JL Toni
Stephan vom RN 108 Ochtendung hatte die Idee, das Tor mit Jugendlichen, die ihre
Körpergröße kannten, auszumessen. Einige nette Dinge, die während der
abendlich stattfindenden JL-Besprechungen zum Besten gegeben wurden. Da die
Kleinsten die einzelnen Wettbewerbe nicht mitmachen konnten, wurden fünf
Gruppen mit je neun Jugendlichen und einem Betreuer gebildet. Die Siegergruppe,
die nach den vier Wettbewerben feststand, wurde von Manuela Müller betreut. Den
zweiten Platz belegte die von Vera Krausenbaum betreute Gruppe. Danach kamen die
von männlichen JL Jürgen Hammen, KVJL des KV Hunsrück, JL Willi Horn, KVJL
des KV Westerwald und JL Toni Stephan betreuten Gruppen. Toni Stephan, der mit
seiner Gruppe "gut im Rennen lag" hatte Orientierungsschwierigkeiten
bei der Fuchsjagd. Trotz Taxifahrt konnte die verlorene Zeit nicht mehr
aufgeholt werden. Eine Attraktion für die Jugendlichen war eine Mitfahrt mit
dem Drike (halb Motorrad, halb Auto), das von Jürgen Hammen gesteuert wurde.
Natürlich wurde auch wieder eine Tierbesprechung durchgeführt. Unter Aufsicht
des LV-Schulungsleiters Peter Bernard besprachen die Schulungswarte Ingrid
Tonner und Erwin Lüttger Kleinsilber, schwarz und gelb. Nach dem Mittagessen am
Pfingstmontag wurden die Zelte abgebaut und der Lagerplatz gesäubert. Zum
Abschluss händigte LVJL
Jürgen Bartz allen jugendlichen Teilnehmer ein
Geschenk und eine Teilnehmerurkunde aus. Bartz bedankte sich für die Teilnahme
am 4. LV-Jugendzeltlager und wünschte eine gute Heimreise. Am Schluss sei mir
noch eine Bemerkung erlaubt. Ich selbst habe an allen bisher durchgeführten
LV-Jugendzeltlagern in unserem Landesverband teilgenommen. Ich kann nur sagen,
es macht riesigen Spaß zu sehen, mit welcher Freude selbst die Kleinsten dabei
sind. Aufmerksam bei Tierbesprechungen zuhören, andächtig lauschen, wenn
Bäume, Blumen und Pflanzen erklärt werden. Mit Feuereifer sich für ihre
Mannschaft einsetzen. Sich über die noch so kleinste Auszeichnung - trotz
ausreichend Taschengeld - freuen. Ich hoffe, dass die Arbeit der für die
Jugendarbeit im LV Verantwortlichen durch die LV-Vorstandsmitglieder und die in
den Kreisverbänden Verantwortlichen zukünftig durch rege Teilnahme anerkannt
wird. Ein Desinteresse, wie es bei diesem LV-Jugendzeltlager praktiziert wurde,
haben die Frauen und Männer und erst recht nicht unsere Mädchen und Jungen um
Jürgen Bartz verdient.
Josef Groß |