Hubert Schmidt, Ehrenmeister im Zentralverband Deutscher Rasse-Kaninchenzüchter e. V.

   

Geboren wurde Hubert Schmidt am 16. Februar 1915 in Marienhausen im Westerwald. In seinem Haus, welches er sich 1953, wie viele andere Menschen in der damaligen Zeit selbst baute, wohnt die Familie Hubert Schmidt, seine Ehefrau Margarete, sein Sohn Berthold und dessen Ehefrau Rita noch heute. Seine Zuchtanlage, ein wunderschöner geräumiger Innenstall mit achtzig Buchten, wurde später gebaut.

Wie alle wehrfähigen Männer diente der gelernte Herrenschneider von 1936 bis 1945 in der damaligen Wehrmacht und nahm an den Feldzügen in Frankreich und Rußland teil. Ende 1945 wurde er aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft entlassen.

Seine Ehefrau Margarete, die wir in unserem Landesverband einfach Gretchen nennen, lernte Hubert Schmidt 1939 in ihrem Heimatort Schmidtheim, Kreis Euskirchen, kennen. Am 26. Januar 1945 heirateten die beiden.  Das Ehepaar hat zwei Söhne, Berthold, der in die Fußstapfen seines Vaters trat und ebenfalls wie er leidenschaftlicher Rassekaninchenzüchter ist (seit 1965 Havanna) und Heinz-Rudi, der in Fulda lebt.

Von 1977 bis zu seinem Tode fehlte er bei keiner Mitgliederversammlung des Zentralverbandes Deutscher Rasse-Kaninchenzüchter.  Zur Mitgliederversammlung 1994 war Hubert Schmidt zwar hingefahren, wurde aber am Samstag in Aurich in das Krankenhaus eingeliefert und am Dienstag operiert. In den 20-er Jahren hatte jedes Kind in Marienhausen Kaninchen. So war es eine Selbstverständlichkeit, dass Hubert Schmidt auch welche wollte. Sein Vater war der Meinung, dass kleine Kaninchen Ratten anziehen.

Das war der Grund, warum Züchterfreund Hubert Schmidt sich als 14-jähriger im Jahre 1929 von dem damaligen Vorsitzenden des R 72 Dierdorf, Eduard Jungblut, für 3,00 RM eine 0,1 Deutsche Riesen grau kaufte. Dieser Rasse blieb er treu. Nebenbei hielt er sich noch eine zweite Rasse: Angora, Marder braun, Rote Neuseeländer oder Schwarz-Rexe. Nach dem Kauf eines 1,0 Deutsche Riesen grau, den Hubert Schmidt von dem Dierdorfer Vereinsmitglied Ernst Sahm erstand, trat er im Mai 1930 in den Dierdorfer Verein ein. Hubert Schmidt war, was die Mitgliedsjahre in einem Kaninchenzuchtverein betrifft, der Züchter, der am längsten Mitglied in unserem Landesverband war. Bis zur Auflösung des R 72 im Jahre 1945 blieb er in dem Verein. Drei Jahre vor der Gründung des Landesverbandes Rheinland-Nassau trat Hubert Schmidt mit Kurt Haußmann (späterer LV-Vorsitzender) am 01. Januar 1946 in den KZV H 177 Höhr-Grenzhausen, der nach der Gründung des LV Rheinland-Nassau in RN 3 Höhr-Grenzhausen umbenannt wurde, ein. Diesem Verein gehörte Hubert Schmidt bis zur Auflösung des Vereins im Jahre 1969 an. Zu Kaninchenschauen brachte Hubert Schmidt seine Tiere mit dem Fahrrad, wobei mehrere Touren notwendig waren.

Nach Gründung des Landesverbandes bemühte sich Hubert Schmidt, zusammen mit seinen Züchterfreunden F. A. Fandel (dritter LV-Vors.) und Kurt Haußmann (vierter LV-Vors.), Züchter für den Landesverband zu werben und neue Vereine zu gründen. In Anwesenheit der oben genannten Personen und des damaligen 2. LV-Vorsitzenden Georg Velten wurde der Kaninchenzuchtverein RN 2 Montabaur im Jahre 1955 gegründet.

Hubert Schmidt und Kurt Haußmann während einer Landesverbands-Jahreshauptversammlung des Landesverbandes Rheinland-Nassau Anfang der 1990-er Jahre (von links).

Ein Jahr später fand die Gründung des RN 30 Marienhausen statt. In diesem Verein übernahm Hubert Schmidt von 1956 bis 1986 das Amt des 1. Vorsitzenden. Der heutige Vorsitzende des RN 30 Marienhausen ist sein Sohn Berthold, der das Amt von seinem Vater übernahm. Bis 1958 gehörte der RN 30 Marienhausen dem Kreisverband Koblenz an. Im Jahre 1958 war Hubert Schmidt mit seinem Verein RN 30 Marienhausen und den Kaninchenzuchtvereinen RN 2 Montabaur, RN 32 Wirges I, RN 24 Nassau, RN 28 Diez (RN 28 und RN 32 wurden abgemeldet) und RN 38 Nastätten Mitgründer des Kreisverbandes Lahn-Westerwald, des heutigen Kreisverbandes Westerwald, in dem er als Obmann für Ausstellungen und 2. KV-Vorsitzender tätig war. Von 1970 bis 1980 führte er als 1. KV-Vorsitzender den Kreisverband. Die Vereine RN 24 Nassau, RN 28 Diez und RN 38 Nastätten gründeten später den Kreisverband Lahn-Taunus. In den Aufbaujahren der Angorazucht in unserem Landesverband stellte sich Hubert Schmidt als Vertrauensmann für die Schurkontrollen zur Verfügung. Als zweite Frauengruppe in unserem Landesverband, nach der Frauengruppe rn 44 Tiefenstein, wurde von Hubert Schmidt die Frauengruppe rn 01 Westerwald gegründet. Am 24. Juni 1984 gründete Hubert Schmidt mit zwölf weiteren Züchterfreunden den Deutschen Riesen- und Deutsche Riesenscheckenclub und übernahm von 1984 bis 17. März 1991 den Vorsitz.

Im Laufe seiner Züchterkarriere wurden Hubert Schmidt viele Ehrungen angetragen. 1959 wurde er mit der Landesverbandsehrennadel im Silberkranz ausgezeichnet. 1972 erhielt er die Treuenadel des Landesverbandes und wurde während der Jahreshauptversammlung durch den damaligen LV-Vorsitzenden Karl Knieper zum "Altmeister" ernannt. Am 12. Juni  1977 ernannte ihn ZDK-Präsident Kurt Binder in Bad Honnef zum "Meister der Deutschen Rassekaninchenzucht im Zentralverband Deutscher Kaninchenzüchter". 1980 wurde Hubert Schmidt zum Ehrenmitglied im Landesverband Rheinland-Nassau ernannt. 1982 wurde er zum Ehrenvorsitzenden des Kreisverbandes Westerwald ernannt. Anlässlich des 25jährigen Bestehens des Kreisverbandes Westerwald wurde er 1983 zum Ehrenmitglied im Kreisverband ernannt. 1986 feierte der KZV RN 30 Marienhausen sein 30jähriges Jubiläum und ernannte Hubert Schmidt zum Ehrenvorsitzenden. 1991 wurde er zum Ehrenvorsitzenden des Deutschen Riesen- und Deutsche Riesenscheckenclubs des LV Rheinland-Nassau ernannt. 1993 erfolgte die Ernennung zum Meister der Deutschen Rasse-Kaninchenzucht im Landesverband Rheinland-Nassau. 1995 wurde er Ehrenmeister der Deutschen Rasse-Kaninchenzucht im Landesverband Rheinland-Nassau e. V. Während der ZDK-Bundestagung am 23.06.1996 in Königslutter wurde Hubert Schmidt vom damaligen ZDK-Präsidenten Franz Jakobs zum "Ehrenmeister der Deutschen Rasse-Kaninchenzucht im Zentralverband Deutscher Kaninchenzüchter e. V." ernannt.

ZDK-Präsident Franz Jakobs ernennt
Hubert Schmidt zum "Ehrenmeister".

Franz Jakobs, Hubert Schmidt, ZDK-Vizepräsident Heinz Posthoff (von links)

Das Ehepaar Schmidt am 23. Juni 1996
in Königslutter. Im Hintergrund links,
Werner Nehren, LV-Vorsitzender Saar.

Nicht nur als Organisator, sondern auch als Züchter war Hubert Schmidt erfolgreich. Seine Deutschen Riesen, grau erhielten alle hohe Auszeichnungen seines Kreisverbandes, des Landesverbandes Rheinland-Nassau und des Zentralverbandes Deutscher Kaninchenzüchter.

Hubert Schmidt starb am 03. Dezember 2005.